hinsichtlich des Materials und der Technik, sondern auch der
regionalen Herkunft und zum Teil auch der Verwendung. Eine Folge
ist, dass alte, seltene und besonders interessante Objekte nicht
ausgestellt werden. Eine weitere Folge ist, dass die Objekttexte in
der Datenbank und auf den Karteikarten meist banale oder falsche
Informationen enthalten und der qualitativ schlechteste Teil von
Dr. Andreas Schlothauer 20. Januar 2015
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2
Tabelle 1 : Statistik
347 Objektnummern
Absolut in %
Eingangsjahr vor 1900 91 26,2
Eingangsjahr nach 1900 256 73,8
Region/Ethnie ungenau oder falsch
insgesamt 57 16,4
davon vor 1900 36 39,6
nach 1900 21 8,2
Typus/Körperteil falsch
insgesamt 34 9,8
davon vor 1900 32 35,2
nach 1900 2 0,6
« Wie werden
Ergebnisse in
die Datenbank
integriert? »
Ausstellungen und Katalogen sind, obwohl sie das Fundament sein
müssten. Die meist deutlich längeren thematischen Ausführungen
basieren nicht auf der Objektanalyse, sondern auf einem
Zusammenfassen von Texten, wodurch mögliche Widersprüche zwischen
Literatur und Objekten nicht bemerkt werden.
A. ÜBERBLICK
Im Bestand des Museum Volkenkunde Leiden sind Federschmuck-
Objekte und Keulen, die mindestens seit dem 19. Jahrhundert in den
Niederlanden nachweisbar sind, aber teilweise deutlich älter sein
können2.
In Tabelle 1 sind die Sammler3 in alphabetischer Reihenfolge gelistet
sowie das Eingangsjahr und, wenn feststellbar auch das Sammlungsjahr
genannt. Wenn es sich um besonders alte Stücke handelt, sind in
Klammern Schätzungen angegeben, die als Arbeitsthesen zu verstehen
sind. Die Namen in der Spalte „Region/Tribus“ entsprechen den
Suchbegriffen in meiner Datenbank, d. h. die Schreibweise ist ohne
Sonderzeichen, entspricht nicht unbedingt der aktuellsten Diskussion
und die Suchbegriffe stehen nicht immer für eine konkrete Gruppe,
sondern können auch eine Region markieren. Gelb und in Klammern sind
jeweils regionale Neuzuordnungen. Rote Schrift ist ein Hinweis, dass ein
Einzelstück (E) oder ein Stück der Sammlung (S, WS) selten oder
qualitativ besonders gut ist. Mit WS ist eine wissenschaftlich angelegte
Sammlung mit eher zuverlässiger Dokumentation gekennzeichnet.
Folgende Ethnien sind in der Sammlung vertreten, die Neuzuordnungen
sind in Klammern gesetzt: Arawak-Lokono, (Baniwa), (Campa-
Ashaninka), (Canelos), (Coeruna), Chamacoco, Kaapor, Kaingua, Kalinya,
Karaja, Kayapo, Jivaro, Lengua, (Macushi), (Maopityan), Maquiritare,
Mundurucu, Piaroa, (Piro), Tapirape, Tembe, Tirio, Tucano, Waiwai,
Wapisiana, (Warrau), Wayana, (Yagua), (Yanomani), Yukpa, (Zaparo).
Insgesamt gibt es 347 Objektnummern4 Federschmuck in der Sammlung;
darunter zwei Stücke ohne Nummer. Möglicherweise in Brasilien
hergestellt ist weiterhin ein mit Feder-Mosaiken verzierter Hut, der bisher
Korea zugeordnet und wohl aus dem 18. Jahrhundert ist.
Dr. Andreas Schlothauer 20. Januar 2015
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3
2 Die sehr interessante
Sammlung Keulen in
Leiden wird in diesem
Artikel nicht beschrieben.
Hier nur ein Hinweis auf
die besonderen Keulen:
Mit Gravur: 34.05,
213.13, 213.14, 213.15,
213.16, 300.1186,
360.8168, 360.8169,
360.8170, 417.07, 427.44,
807.66, 924.76, 997.07.
997.08, 1200.18, 1200.19,
1200.20, 1977.123,
1977.125
Ohne Gravur: 253.13,
360.1580, 360.1581,
360.1582, 360